Braun oder Philips Rasierer? Welcher ist besser?

Der beste Rasierer von Braun und Philips ist der "Panasonic ES-LV97". Scherz beiseite... Hier soll es um die beiden Marktführer gehen. Wir haben in den letzten Jahren viele Modelle beider Hersteller ausprobiert und getestet und geben Tipps zur Frage „Braun oder Philips Rasierer?“

1. Statistik: Braun vs Philips Rasierer

• 1.1. Braun Serien 
• 1.2. Philips Serien 
• 1.3. Philips oder Braun Rasierer: Was du hier alles findest ... 

2. Philips oder Braun Rasierer = Rotations- oder Folienrasierer?

• 2.1. Bewegung
• 2.2. Erfasste Fläche 
• 2.3. Hautrötungen bei empfindlicher Haut
• 2.4. Tägliche oder sporadische Rasur

3. Besondere Features Rasierer Braun oder Philips

• 3.1. Schersystem
• 3.2. Stromversorgung
• 3.3. Zubehör
• 3.4. Rasierer Test: Braun oder Philips?

Sehen wir uns zur Frage "Braun oder Philips" die Intelligenz der Masse an und werfen einen Blick in die Statistik...

Umfrage zur Trockenrasur: Laut Umfragen lag Braun bei der Nutzung von Elektrorasierern zur Trockenrasur in den letzten Jahren in Deutschland knapp vor Philips. Mit deutlichem Abstand folgen Panasonic (Folienrasierer) und Grundig (Rotations- und Folienrasierer.(1)

Philips weltweit Nr 1: Philips selbst gibt auf seiner Webseite an, weltweit die „Nummer-1-Marke im Bereich elektrische Rasur“ zu sein und beruft sich dabei auf eine Untersuchung vom Januar 2020.(2)

Beide Marken haben jedenfalls eine breite Fan-Basis was nicht zuletzt an der ständigen technischen Weiterentwicklung der Modelle liegt. Teile des Sortiments werden praktisch jährlich überarbeitet. So präsentierte Braun im Jahr 2020 neue Rasierer der Serien 5, 6 und 7 und 2021 neue Modelle der Top-Serie 9. Kleinere Änderungen gab es auch bei Serie 8. Philips brachte 2021 neue Rasierer der Serie 9000 auf den Markt.

Braun Rasierer sind den Serien 1, 3, 5, 6, 7, 8 und 9 (Pro) zugeordnet.

Grob gesagt gilt: Je höher die Serie, umso technisch anspruchsvoller und teurer sind die Rasierapparate.

Philips bietet Rasierer der Serien 1000, 3000, 5000, 7000 und 9000 (inklusive Prestige) an.

Auch hier gilt generell, dass die verbaute Technik von Serie zu Serie zunimmt. 

Angesichts der Modellvielfalt, die vom einfachen „Einsteiger-Rasierer“ bis zum technisch ausgefeilten „Profi-Rasierer“ reicht, ist die Frage „Philips oder Braun Rasierer“ natürlich sehr allgemein gehalten. 

Die Entscheidung für eine der beiden Marken ist aber jedenfalls eine Entscheidung für eine bestimmte Art der Rasur, denn Braun setzt ausnahmslos auf Folienrasierer und Philips ausschließlich auf Rotationsrasierer. Wir sehen uns die wesentlichen Unterschiede gleich in Kapitel 2 an und berichten von unseren persönlichen Erfahrungen mit beiden Rasierer-Arten.

Wer einen genaueren Blick auf den Gerätedschungel beider Marken wirft, erkennt außerdem gewisse Alleinstellungsmerkmale, die für einen der Hersteller sprechen können. Deshalb tauchen wir in Kapitel 3 etwas tiefer in das Thema der speziellen Ausstattungsmerkmale ein.  

Wie funktioniert ein Folienrasierer? Typische Folienrasierern haben eine dünne Metallfolie mit kleinen Öffnungen durch die Barthaare an bewegliche Klingen gelangen. Moderne Modelle arbeiten gleich mit mehreren Scherfolien und dazwischen eingebauten Trimmern, die längere Barthaare kappen und so für eine hautnahe Rasur vorbereiten. Der Rasiererkopf ist regelmäßig rechteckig. 

Wie funktioniert ein Rotationsrasierer? Rotationsrasierer nutzen meistens drei runde Scherelemente aus Metall mit kleinen Löchern und Schlitzen, durch die Barthaare an schnell rotierende Klingen gelangen. Der Rasiererkopf ist typischerweise dreieckig. 

Folgende Unterschiede zwischen beiden Rasiererarten haben sich in unseren Praxistests mit zahlreichen Rasierern beider Bauarten herauskristallisiert:

Unterschied der Rasurmethode:

• Folienrasierer werden beim Rasieren auf und ab bzw hin und her bewegt. Wer gerne Streifen um Streifen des Bartes systematisch rasiert, wird das mögen.

• Kreisendes Rasieren macht sich bei Wirbeln im Bart und einzelnen, anliegenden Haaren positiv bemerkbar. An manchen Stellen, beispielsweise in der Nähe der Lippen oder an den markanten Rundungen der Kifferknochen (hab ich das wirklich gerade irrtümlich eingetippt?!?) funktioniert das nicht so gut.

Auflagefläche:

• Folienrasierer liegen mit einer rechteckigen Fläche auf der Haut auf. Das ist beispielsweise beim Rasieren des Oberlippenbartes und beim Rasieren entlang von Bartkonturen praktisch.

• Rotationsrasierer mähen große Flächen wie an den Wangen schneller glatt. Der dreieckige Rasiererkopf erfasst kreisend in einem Zug größere Bartflächen.  

Beim Punkt "Hautverträglichkeit" scheiden sich die Geister. Einige bevorzugen Braun, andere Philips. Hier sind unsere persönlichen Erfahrungen:

Braun Rasierer: Folienrasierern von Braun verursachten in unseren Tests keine Hautirritationen, auch nicht bei an sich empfindlicher Haut. Das gilt für alle getesteten Modelle der Serien 3, 5, 6, 7 und 9.

Philips Rasierer: Manche Rotationsrasierer von Philips verursachten anfänglich leichte Hautrötungen. Bei Modellen der höheren Philips-Serien lässt sich allerdings die Drehgeschwindigkeit der Klingen manuell drosseln oder wird per Sensor automatisch an die Bartdichte angepasst und das hat sich sehr positiv auf die Hautverträglichkeit ausgewirkt.

Wie ein bestimmter Hauttyp auf einen konkreten Rasierer reagiert, ist aber letztlich sehr individuell. 

Regelmäßiges Rasieren: Die tägliche Rasur funktionierte in unseren Praxistests auch mit Modellen der „Einsteiger-Serien“ beider Marken ohne Ziepen. Sowohl Serie 3 Rasierer von Braun, als auch Serie 3000 Rasierer von Philips gaben sich hier keine Blöße. Das Rasieren gelingt aber nicht so rasch wie mit den Top-Modellen beider Marken.

Längere Barthaare rasieren: Bloß sporadisches Rasieren stellt dagegen viele Rasierer vor eine Herausforderung. Auch manch teures Modell stößt bei Fünf- oder gar Sieben-Tage-Bärten an seine Grenzen. Zwar gab es bei Rasierern der höheren Serien kein Zerren und Reißen an den Barthaaren, Geduld war aber gefragt, bis das letzte lange Barthaar zwischen den Klingen verschwand.

Braun Serie 1: Brauns Rasierer der Serie 1 bieten nur eine Scherfolie und keinen Trimmer für längere Barthaare. Sie eignen sich dadurch uE nur für die tägliche aber nicht die bloß sporadische Rasur.

Braun Serien 3, 5, 6, 7, 8, 9: In Modelle der Serien 3, 5, 6, 7 und 8 verbaut Braun 2 Folien und dazwischen einen Trimmer. Nur Modelle der Top-Serie 9 arbeiten mit 2 Folien und 2 Trimmern. Die einzelnen Elemente sind bei allen Rasierern separat flexibel gelagert und passen sich dadurch gut an die Konturen an. Zusätzlich bewegt sich der Rasiererkopf ab Serie 6 vor und zurück und bei Serie 7 auch zur Seite (bzw 360° rundum).

Eingebauter Langhaartrimmer: Einen ausklappbaren bzw ausschiebbaren Trimmer für die Koteletten und Bartkonturen haben die Modelle der Serie 1, manche Modelle der Serie 3 und alle aktuellen Modelle der Serien 8 und 9 (Pro). Für alle neuen Modelle (ab 2020) der Serien 5, 6 & 7 gibt es einen aufsteckbaren Barttrimmer (mit und ohne Kammaufsätzen), der je nach Modell schon im Set enthalten oder separat erhältlich ist.  

Philips Rasierer Klingen: Philips verwendet über alle Serien hinweg dreiteilige Scherköpfe. Unterschiede zwischen den Rasiererköpfen der einzelnen Serien gibt es beim Material, der Beweglichkeit, bei der Anzahl der rotierenden Klingen und bei der Rotationsgeschwindigkeit.

Philips Rasierer Rasiererkopf: Die Beweglichkeit des Rasiererkopfes ist bei Serie 1000 und Serie 3000 sehr eingeschränkt und beträgt auf einer Achse wenige Millimeter. Die drei Scherelemente klappen nach innen oder außen. Ab Serie 5000 funktioniert die Konturenanpassung deutlich besser. Hier geben nicht nur die drei Scherelemente nach. Auch der Rasiererkopf ist mittig flexibel gelagert und dadurch „360° rundum“ beweglich. 

Integrierter Langhaartrimmer: Einen ausklappbaren Trimmer für die Koteletten haben nur bestimmte Modelle, beispielsweise der getestete Philips S9987/59. Manche Rasierer haben einen aufsteckbaren Barttrimmer mit Kammaufsatz (zB Philips S9711/31) oder ohne Kammaufsatz (zB Philips SP9820/18) im Set. Für einige Rasierer ist ein passender Barttrimmer separat erhältlich.

Je höher die Serie, umso mehr technische Raffinessen sind in den Rasierern beider Marken verbaut.

Braun setzt ab Serie 5 (neue Modelle) auf Bartdichtesensoren, Philips verbaut bei Serie 9000 Bartdichte-, Bewegungs- und Drucksensoren. 

Ein Alleinstellungsmerkmal von Philips ist die GroomTribe-App, die von den entsprechend ausgestatteten Rasierern Daten übermittelt bekommt und beim Optimieren der persönlichen Rasur helfen soll. Persönlich nutzen wir diese App allerdings nicht.

Einen Vorteil haben Philips Rasierer bei der Lebensdauer der Klingen: Braun empfiehlt einen Wechsel alle 18 Monate, Philips alle 24 Monate.

Netzbetrieb mittlerweile selten: Einzelne Modelle der niedrigen Serien beider Marken sind noch Akku- & Netzrasierer, funktionieren also nicht nur mit Akku, sondern auch mit Netzkabel (so der Braun 190s aus Serie 1 und der Philips S1332/41 aus Serie 1000.

Nass- & Trockenrasierer: Alle „besseren“ Rasierer beider Marken sind wegen der „Wet & Dry Funktion“ reine Akku-Rasierer.

Art des Akkus: Nur noch wenige Modelle haben einen NiMH-Akku (so der Braun 190s aus Serie 1, die Braun Serie 3 Rasierer und bei Philips die Serie-1000-Rasierer). Sonst sind alle Geräte beider Marken mit modernen Li-Ionen-Akkus bestückt, die rund eine Stunde aufladen.

Laufzeit des Akkus: Die Laufzeit der Akkus ist von der Bartdichte und Anwendung abhängig (Rasieren/Trimmen bzw Nass- oder Trockenrasur). Sie ist sowohl bei Philips- wie auch Braun-Rasierern gut und liegt im „Leerlauf-Test“ schon bei den „Mittelklasse-Modellen“ beider Serien über einer Stunde.

Zubehör modellabhängig: Das Zubehör variiert bei beiden Marken von Modell zu Modell. Hier ist also ein genauer Blick auf die Ausstattung des konkreten Gerätes nötig. Wir heben hier nur ein paar interessante Besonderheiten hervor:

Ausstattungskaiser: Für aktuelle Braun Rasierer der Serien 5, 6 & 7 (Modelle ab 2020) gibt es reichlich kompatibles Zubehör, das sich – je nach konkretem Modell – schon im Set befindet oder separat erhältlich ist.

Zu allen neuen Modellen der Serien 5, 6 & 7 passen:

• Reinigungsstation,
• Ladeständer,
• Etui,
• Gesichtsreinigungsbürste-Aufsatz,
• Barttrimmer-Aufsatz ohne Kämme,
• Barttrimmer-Aufsatz mit Kammaufsätzen (1,2,3,5,7mm),
• Spezieller 3-Tagebart-Trimmer
• Bodygroomer-Aufsatz. 

Braun PowerCase für neue Serie 8 & 9 Rasierer: Zu allen neuen Modellen der Serien 8 und 9 (ab 2021, Modellnummern 84.. bzw 94..) hat Braun ein Etui mit eingebautem Li-Ionen-Akku („Powercase*“) entwickelt, das den darin aufbewahrtem Rasierer bis zu 50% wieder auflädt, auch wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Je nach Rasierermodell ist das Etui bereits im Set enthalten oder separat erhältlich.

Philips Rasierer Zubehör: Philips bietet zu den Rasierern ab Serie 5000

• Bartstyler mit Distanzkämmen (1-5mm)
• Nasenhaartrimmer
• Ladeständer
• Reinigungsbehälter
• Etuis

an.

Manche Modelle der Serie 9000 Prestige können per QI-Ladepad kabellos geladen werden. Neue Modelle gibt es nun auch mit USB-Lademöglichkeit.