24.04.2021 | von: Michaela
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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare"). Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! Die "Versuchskaninchen" waren: |
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Wenn du dich schon mal gefragt hast, wofür der schüsselartige Aufsatz im Haartrockner-Set ist, der wie ein kleines Radioteleskop aussieht, dann bist du hier richtig. Wir zeigen, wie du mit diesem „Diffusor“ mehr aus deinen Haaren machst und erklären die Anwendung.
Diffusor Föhn wofür? Vielleicht hast du schon im Spiegel beobachtet, wie der Haartrockner die Haare beim Föhnen in eine Richtung bläst. Bestehende Locken und Wellen werden dabei geglättet und verschwinden zusehends. Ein Diffusor verhindert das. Er sorgt dafür, dass die Föhnluft aus vielen kleinen Öffnungen strömt und auf eine größere Fläche verteilt wird.
Locken föhnen: Hilfreich ist er also immer, wenn ein gebündelter Luftstrom eher stört. Das ist vor allem beim Trocknen natürlicher Locken oder Wellen der Fall.
Frisuren mit Diffusor trocknen: Außerdem kann mit einem Diffusor jede zuvor geformte Frisur, die nicht durch den Luftstrom des Haartrockners durcheinander geblasen werden soll, vorsichtig mit dem Diffusor trocken geföhnt werden.
Unsere Experimente mit Naturlocken: Wir haben schon viel mit Naturlocken "experimentiert", denn Mirella hat mittellange Haare mit Naturlocken und Fritz hat kurze Haare mit Naturlocken. Wenn wir Naturlocken oder –wellen mit Föhn und Diffusor trocknen, gehen wir folgendermaßen vor:
Nasse Haare vorsichtig behandeln: Wir pressen die feuchten Haare zunächst mit einem gut saugenden Handtuch oder Mikrofasertuch vorsichtig aus oder wickeln für einige Minuten damit einen Turban um die Haare, der viel Feuchtigkeit aufnimmt. Wildes Trockenreiben würde die feuchten Haare beschädigen und ist auch nicht nötig, denn die verbleibende Feuchtigkeit wird langsam mit dem Diffusor aus den Haaren geföhnt.
Festiger verwenden (sofern gewünscht): Für besseren Halt und mehr Volumen kann etwas Festiger in die Haare geknetet werden.
Haare vorsichtig kämmen (sofern gewünscht): Je nach Haartyp und –länge macht es Sinn, die Haare vor dem Föhnen mit einer Bürste oder zumindest mit einem groben Kamm zu entwirren. Sieh diesen Punkt aber bitte als sehr individuell an. Manche Haare bilden schönere Locken, wenn sie nach dem Waschen nicht zu intensiv gekämmt wurden.
Diffusor Föhn benutzen: Schon kann das Diffusor-Föhnen losgehen! Solange man sich vor Augen hält, dass dieser Föhn-Aufsatz den Luftstrom auf eine große Fläche verteilt und die Haare dadurch in ihrer bestehenden Form trocknet, ist die Anwendung relativ einfach. Wildes Herumrühren mit dem Diffusor im Haar ist dann nämlich tabu, denn das würde die bestehende Haarstruktur zerstören.
Sanftes Gebläse + schonende Temperatur: Zum Föhnen mit dem Diffusor mögen wir am liebsten eine nicht sehr starke Gebläsestufe. Die Haare bleiben sonst nicht am Diffusor liegen oder werden vom Luftstrom auseinander geblasen. Damit die Haare in ihrer natürlich lockigen oder welligen Form trocknen, ist keine extreme Hitze nötig. Bei vielen Haartrocknern ist die mittlere Temperaturstufe ideal, die oft für 50°C bis 70°C warme Luft sorgt. Nur wenn es schnell gehen muss, machen höhere Temperaturen Sinn.
Haarlängen auf Diffusor legen: Bei mittelangen oder langen Haaren können die Haarspitzen und Haarlängen vorsichtig Strähne für Strähne kreisförmig auf der Fläche des Diffusors abgelegt werden. Praktisch sind dafür große Diffusoren mit einer schüsselförmigen Vertiefung in der die langen Haare Platz finden ohne vom Diffusor zu rutschen.
Elegante Wellen: Wenn du die durchgekämmten Haare zu einem dicken Strang eindrehst, und kreis- bzw schneckenhausförmig auf der Fläche des Diffusors trocknest, entstehen elegante, großflächige Wellen.
Naturlocken und -wellen: Wenn du bestehende Locken oder Wellen auf den Diffusor legst und dort trocknest (wie Mirella im Bild unten) betont das die bestehenden Kurven noch etwas stärker, weil die Locken trocknen können, ohne von der Schwerkraft in die Länge gezogen zu werden.
Meistens ist es einfacher, die Haare zunächst auf den Diffusor zu legen und dann den Haartrockner erst einzuschalten. |
Richtig Föhnen mit Diffusor: Zum Trocknen der Haarspitzen und Haarlängen drücken wir den Diffusor nicht gegen die Kopfhaut. Sonst staut sich die Hitze im Diffusor und die Feuchtigkeit kann nicht gut entweichen. Auch würde die Kopfhaut unnötig austrocknen. Vielmehr zeigt der Diffusor nach oben, so dass die Haare gut darauf abgelegt werden können. Oft geht das leichter, wenn der Kopf ein wenig geneigt wird. Ideal ist dafür ein Haartrockner mit mildem Luftstrom, damit die Haare nicht nach oben geblasen werden. Sonst würden die Haare frizzig wirken.
Locken kneten: Intensiver werden bestehende Locken oder Wellen auch, wenn sie mit den Fingern vorsichtig geknetet und gleichzeitig im milden Luftstrom des Diffusors getrocknet werden. Der Diffusor muss dazu die Haare nicht berühren. Diese Technik funktioniert auch mit etwas stärkeren Haartrocknern. Die Locken werden einfach seitlich angeföhnt und der Abstand zwischen Diffusor und Haaren so gewählt, dass die Haare nicht verblasen werden.
Kurze Haare mit Diffusor föhnen: Bei kürzeren Haaren und zum Trocknen des Haaransatzes ist das Ablegen der Haare am Diffusor natürlich nicht möglich. Die Haare werden vielmehr mit dem Diffusor aus kurzer Distanz angeföhnt.
Mach dir bewusst, dass der Diffusor die Haare nicht unbedingt berühren muss, um sie in ihrer natürlichen Form zu trocknen. Auch soll die Kopfhaut nicht zu heiß werden oder zu stark austrocknen. Die Feuchtigkeit muss auch gut entweichen können. Bei manchen Diffusoren sorgen lange Zacken dafür, dass ein Mindestabstand zur Kopfhaut erhalten bleibt. |
Locken mit Diffusor intensivieren: Intensiver werden bestehende Locken, wenn die Haare mit der Hand leicht geknetet werden, während sie in der warmen Luft des Diffusors trocknen.
Volumen mit Diffusor erzeugen: Viel Volumen entsteht, wenn der Haaransatz dabei mit den Fingern aufgerichtet wird oder die Haare kopfüber mit dem Diffusor angeföhnt werden.
Der Feinschliff zum Abschluss: Wenn die Haare trocken sind, kannst du mit den Fingern und wenn du magst mit Styling- bzw Pflegemitteln für den „Feinschliff“ sorgen und einzelne Strähnen in die passende Form legen oder zupfen. Der Bereich rund um das Gesicht ist am wichtigsten, denn er bekommt von bewundernden Blicken die meiste Aufmerksamkeit.
Glatte Haare mit Diffusor föhnen: Auch wenn du keine Naturlocken oder –wellen hast, kann ein Diffusor mitunter hilfreich sein. Jede zuvor geformte Frisur lässt sich damit behutsam trocken föhnen.
Wenn du lange, eher gerade Haare hast kannst du sanfte, elegante Wellen in den Haarlängen und Haarspitzen zaubern. Ziehe dazu einen Mittelscheitel und teile die Haare in zwei Haarhälften. Drehe dann zunächst die Haare auf einer Seite des Kopfes ineinander. Dann lege die eingedrehten Haare vorsichtig kreisförmig auf den Diffusor (Föhn ausgeschaltet) und föhne sie vorsichtig trocken.
Tipps: Mit schon fast trockenen Haaren gelingt das Wellenstylen am besten. Den Diffusor während des Föhnens ruhig halten und die Haare ungefähr 3-5 Minuten anföhnen, bis sie trocken sind. Sofern vorhanden, abschließend die Frisur mit kalter Föhnluft abkühlen oder die Haare noch etwas am Diffusor liegen lassen, damit sie auskühlen können. |
Im Prinzip kann man jede Frisur mit dem Diffusor Föhn trocknen. Im Blog Artikel "Locken ohne Hitze" habe ich 16 unterschiedliche Arten probiert. Da hitzefreie Locken einige Zeit - meist mehrere Stunden - zum Formen brauchen, kann man diesen Vorgang mit dem Föhn beschleunigt werden. Ein Diffusor-Föhn eignet sich zum Trocknen besonders gut, weil der Luftstrom nicht zentriert sondern verteilt wird und so die Frisur nicht zerstört wird.
Sanfte Beach Waves gelingen, wenn du einen Flechtzopf mit fast trockenen Haaren flechtest, der mit einem Diffusor Föhn einige Minuten geföhnt wird. |
Viel Spaß und Erfolg beim Probieren und Experimentieren!
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