Fön für feines Haar: Welcher Haartrockner ist gut für dünnes Haar? Praxistests + Empfehlungen + Bilder

Wie dick sind die Haare? Feines, europäisches Haar ist ungefähr 0.04 mm dick.(2) Damit ist es nur zirka halb so dick wie starkes Haar. Feine Haare haben dadurch zum Teil andere Eigenschaften als dickere Haare und das spielt auch beim Föhnen der Haare eine Rolle:

Feine Haare sind leichter: Bei gleicher Haarlänge sind feine Haare leichter als dicke Haare. Sie werden also vom starken Gebläse eines Haartrockners schneller durcheinandergewirbelt.

Feine Haare vertragen weniger Hitze: Ähnlich wie dünne Schnitzel in der Pfanne schneller gebraten sind als dicke, trocknen feine Haare in heißer Föhnluft schneller aus als dicke Haare.  

Feine Haare reißen schneller: Dickes Haar hält einer Belastung von ungefähr 200g stand. Sehr dünnes Haar reißt schon bei zirka 25g Last.(3) Beim Föhnen darf also nicht zu viel Zug auf das Haar ausgeübt werden. Eine gute Haarbürste zum Föhnen oder eine Warmluftbürste für feines Haar ist zwar leicht "griffig", damit die Haare kontrolliert werden können, aber nicht extrem „griffig“, damit feines Haar beim Stylen mit dem Föhn nicht abreißt.

Feine Haare „fliegen“ leichter: Bei elektrostatischer Aufladung heben feine Haare durch das geringere Gewicht schneller ab, als dicke Haare. Das gilt für kurze Haare noch mehr als für lange.

Feine Haare haben weniger Sprungkraft: Je dünner die Haare sind, umso weniger Sprungkraft haben sie. Frisuren halten also nicht so lang wie bei dickerem Haar.(4)

Haarschonender Föhn mit Sensor: Der Philips Föhn gehört zur Philips MoistureProtect Serie, die dem Schutz der Haare gewidmet ist. Der HP8280 ist nicht nur ein sehr guter Haartrockner, er ist auch super für feines Haar geeignet. Ein Sensor misst die Temperatur im Haar und passt die Wärme automatisch haarschonend an. Gerade für feines Haar, das bei zu hohen Föhntemperaturen rasch zur Austrocknung neigt, ist diese Funktion ideal. In unseren Tests funktioniert die Sensorsteuerung zuverlässig, zeigen unsere Thermometer. Wird der Haartrockner näher zum Haar gehalten, steigt für die Haare die Hitze und der Sensor reguliert die Temperatur sofort nach unten. Dadurch erhalten die Haare eine gleichbleibende, nicht zu hohe Wärme. Die Sensorkontrolle ist abschaltbar.

Gebläse und Temperatur: Der Haartrockner mit Sensor hat zwei Gebläse- und drei Temperaturstufen, die sich beliebig kombinieren lassen. Rasches, haarschonendes Trocknen ist ebenso möglich, wie effektives Formen der Haare, wobei der Philips Moisture Protect im Vergleich zu anderen getesteten Haartrocknern auch auf der höchsten Stufe keine extrem hohen Temperaturen erreicht. Auch das ist für feines Haar gut. Eine effektive Kaltluftstufe hat der Föhn allerdings nicht, die Luft ist lauwarm.

Der Sensor-Föhn gehört auf Gebläsestufe II zu den starken Haartrocknern unserer Tests. Auf Gebläsestufe I ist der Philips Moisture Protect aber etwas schwächer als viele andere getestete Haartrockner und das macht Stufe I für feine Haare interessant.

Lautstärke: Die Gebläsestufe I ist auch angenehm leise. Wenn du aber auf ein besonders schwaches Gebläse Wert legst, schau dir lieber unsere anderen Föhn Tipps an.

Ionen: Die Ionentechnologie funktioniert in unseren Tests sehr gut. Eine elektrostatisch aufgeladene Haarsträhne wird durch kurzes Anföhnen sichtlich entladen. Feine Haare bleiben also gut unter Kontrolle.

Zubehör: Im Set sind eine Stylingdüse und ein Diffusor für Naturlocken.

Fazit: Sehr interessanter, guter Sensor-Haartrockner für feine Haare. 

Schnäppchen: Der Philips ThermoProtect HP8232 ist ein Preis-Leistungs-Schnäppchen und ein preisgünstiger Tipp für feine Haare.

Gebläse und Temperatur: Der Philips Föhn hat zwei Gebläse- und drei Temperaturstufen, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen. Darunter ist auch eine „ThermoProtect-Einstellung“, die gemäßigte Temperaturen um die 60°C bietet, so dass feines Haar schonend getrocknet werden kann. Diese Temperatur kann bei schwachem oder starkem Gebläse genutzt werden. Der Luftstrom ist auf Stufe I angenehm mild, feines Haar wird also nicht so stark durcheinandergewirbelt. Auch die Kaltluftfunktion zum Fixieren der fertigen Frisur ist bei unserem Testmodell für einen so günstigen Föhn überraschend gut.

Ionen Haartrockner für feines Haar: Auch bei der Ionen-Technologie enttäuscht der billige Marken-Föhn nicht. Sie funktioniert in unseren Tests sehr gut. 

Lautstärke: Die Lautstärke ist für einen Haartrockner typisch. Sie ist weder besonders laut noch leise.

Zubehör: Das Set umfasst neben einer Zentrierdüse auch einen Diffusor, beispielsweise für Naturlocken.

Fazit: Preisgünstiger, guter Haartrockner für dünne Haare.

Designerföhn: Der Remington D7777 ist ein Designerföhn, der durch seine ungewöhnliche Form auffällt. Das hat auch seinen Preis.

Gebläse und Temperatur: Interessant ist der Remington Föhn für feines Haar, weil der Luftstrom auf beiden Gebläsestufen vergleichsweise mild ist. Zur Auswahl stehen zwei Gebläse- und drei Temperaturstufen, also sechs Einstellungsmöglichkeiten. Auf Temperaturstufe eins sind die Temperaturen gemäßigt und ideal für feines Haar. Leider erzeugt die separate Kaltlufttaste keine „echte“ Kaltluft, die Luft ist lauwarm.

Ionen: Die Ionentechnologie funktioniert in unseren Tests gut.

Lautstärke: Die Lautstärke ist typisch für einen Haartrockner. Auf der ersten Gebläsestufe ist sie recht angenehm, auf der zweiten Stufe etwas laut.

Zubehör: Das Haartrockner Set ist reichhaltig: Es umfasst zwei Stylingdüsen und einen Diffusor sowie eine kleine Hitzeschutzmatte. Remington gibt 3 plus 1 Jahre Garantie.

Fazit: Designerföhn, der durch seinen milden Luftstrom und eine gute Ionenfunktion für feines Haar interessant ist.

Babyliss 373E* (zum Testbericht)

Der Babyliss 373E ist ein großer Föhn mit Kabeleinzug. Er hat drei Temperatur- & zwei Gebläsestufen, die beliebig kombinierbar sind. Auf Gebläsestufe II ist der Babyliss Föhn extrem stark, aber Stufe I ist für feines Haar interessant. Die mittlere Temperaturstufe sorgt für gemäßigte Wärme, was für feines Haar ideal ist. Die Ionenfunktion unseres Testmodells ist gut. Für Naturlocken ist ein Diffusor im Set.

Valera Nano 9200* (zum Testbericht)

Valera ist ein Schweizer Hersteller von Geräten für den Friseurbedarf. Der Valera Nano 9200 hat einen professionellen AC-Motor und ist laut Verpackung "powerful", also kräftig. Überraschenderweise erzeugt unser Testmodell aber einen vergleichsweise milden Luftstrom und das macht den Profi-Föhn aus der Schweiz für feines Haar interessant. Allerdings wird der Luftstrom durch die schmale Gebläseöffnung stärker gebündelt als bei den bisher vorgestellten Haartrocknern. Auf der mittleren Temperaturstufe ist die Wärme gemäßigt und daher ideal für feines Haar. Auch echte Kaltluft erzeugt der Nano 9200. Die für feines Haar wichtige Ionenfunktion arbeitet beim Testmodell gut. Der rote Valera Föhn ist handlich, also recht klein, aber für seine Größe schwer. Auf Gebläsestufe I ist das Föhngeräusch ok, auf Stufe II ist es unangenehm laut. Im Set sind 2 Stylingdüsen, eine ist doppelwandig und bleibt dadurch außen kühl.