12.07.2019 | von: Fritz
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von: Fritz (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare"). Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! |
Zwei Haarbürsten aneinander reiben, mit einem Kamm oder einer Pinzette die Haare herausfischen, mit Backpulver, Essig oder Seife behandeln, Rasierschaum aufsprühen, in die Waschmaschine oder den Geschirrspüler stecken…
Im Internet gibt es viele kreative Antworten auf die Frage, wie sich eine Haarbürste richtig reinigen lässt. Wir haben die beliebtesten Vorschläge getestet und verraten, welche Methode sich am besten eignet.
Haarbürste reinigen ist nicht immer leicht: Im Laufe der Zeit sammeln sich in jeder Haarbürste Schuppen, Haare, Staub, Fett und Rückstände von Stylingprodukten. Dieser Mix sieht nicht nur unappetitlich aus, er ist auch eine Brutstätte für Bakterien.
Je nach Bürstenmodell ist das Haarbürste-Säubern aber gar nicht mal so leicht. Manchmal scheint sich der Schmutz hartnäckig zwischen den Borsten „festzufressen“. Außerdem reagieren bestimmte Materialien empfindlich auf Feuchtigkeit und Putzmittel.
Mehrere Testmodelle: Wie beim Haare stylen gilt auch beim Reinigen von Haarbürsten das Motto: „Bürste ist nicht gleich Bürste“. Deshalb haben wir gleich mehrere, verschiedene Haarbürsten an den Start des Reinigungs-Tests geschickt und zu den Rückständen vom üblichen Gebrauch noch extra Fett und Staub aufgetragen. Die Testmodelle sind:
Kunststoff- und Metallbürsten reinigen: Wir sehen uns diesmal die Reinigung von Kunststoff- und Metallbürsten näher an. Infos zur Reinigung von Naturhaarbürsten oder Pneumatikbürsten findest du in folgendem Blogartikel.
Beim Haarbürste-Säubern macht es Sinn, zwischen Trocken- und Nassreinigung zu unterscheiden.
Die Trockenreinigung ist immer der erste Schritt jeder Bürstenreinigung. Ziel ist es, den Großteil der Haare, der Schuppen und des Staubs zu entfernen.
Das Bürste-Enthaaren haben wir – in Anlehnung an diverse Internet-Tipps - mit
getestet.
Spezielle Bürstenreiniger entfernen die Haare am effektivsten: Machen wir es kurz: Eindeutig am besten funktionierte das Haare aus der Haarbürste entfernen durch eine abwechselnde Reinigung mit den Händen und einen speziellen Bürstenreiniger. Der Haarbürstenreiniger lockert auch die tieferliegenden Haare zwischen den Borsten auf und hebt sie an. So kann man die meisten Haare gut mit den Fingern greifen und aus der Bürste ziehen. Das funktionierte im Test deutlich besser als mit einem Kamm oder dem Aneinanderreiben zweier Haarbürsten.
Bürstenreiniger anwenden: Bei fest sitzenden Haaren hat es sich bewährt, die Haare mit dem Bürstenreiniger anzuheben und zwischen dem Bürstenreiniger und dem Daumen einzuklemmen. So lassen sich die Haare rasch zwischen den Borsten hervorziehen. Aber Achtung dabei: Die Borsten des Bürstenreinigers sind recht spitz!
Wenn gewünscht, letzte Härchen mit Pinzette entfernen: Wer auch noch die letzten Härchen entfernen möchte, kann abschließend zur Pinzette greifen. Das ist aber zeitintensiv und war in unserem Test zumindest bei allen drei Kunststoffbürsten nicht nötig.
Kunststoffbürsten reinigen: Der Tangle Teezer, die weiß-schwarze Comair Tunnelventbürste und die Denman D3 mussten auf die beschriebene Weise rasch Haare lassen. Am besten funktionierte es bei der Denman D3 mit ihren dicken, geraden Nylonborsten. Sie lässt sich mit den bloßen Händen binnen weniger Sekunden säubern.
Rundbürste reinigen: Schwer ging das Enthaaren der Aluminium-Rundbürste. Einzelne Haare hatten sich hartnäckig im Inneren der Bürste verfangen. Eine genaue Reinigung dauerte dementsprechend lange. Wer wenig Zeit für das Putzen aufwenden möchte, sollte also zu Rundbürsten greifen, die keine Löcher im Bürstenkörper haben. Allerdings leiten gerade die Luftlöcher beim Föhnen die Hitze und Feuchtigkeit besonders gut ab.
Staubsauger-Bürste um Staub zu entfernen: Nach dem Entfernen der Haare geht es dem Staub und den Schuppen an den Kragen. Beides lässt sich gut mit einer sauberen Staubsauger-Bürste (kleiner bzw schmaler Bürstenaufsatz) absaugen, sofern der Staubsauger ausreichend stark ist. Dort wo sich Staub, Kopfhautfett und Rückstände von Stylingmitteln verbunden oder eng um die Borsten gewickelt haben, muss eine Nassreinigung die restliche Arbeit übernehmen.
Die Nassreinigung der Haarbürsten haben wir in Anlehnung an diverse Internet-Tipps mit
Haarbürste mit Seife bzw Shampoo reinigen: Mit Seife befreien wir unsere Hände von Bakterien und Schmutz. Seife ist außerdem für seine fettlösende Wirkung bekannt (1) und wird deshalb gerne im Haushalt gegen Fettflecken verwendet. Warum also nicht auch Rückstände von Kopfhautfett und Bakterien zwischen den Borsten damit beseitigen? Schließlich gelangen Flüssigseifen besonders gut zwischen dichte Borstenreihen …
Bürste mit Backpulver bzw Natron oder Essig reinigen: Natron (Natriumhydrogencarbonat – ua im Backpulver enthalten) und Essig werden traditionell als umweltfreundliche Haushaltsreiniger verwendet. Wer die Umwelt schonen möchte, kann sich daraus im Handumdrehen effektive und kostengünstige Putzmittel selbst herstellen. Beide Hausmittel eignen sich sehr gut zum Entkalken.(2) Kalkablagerungen an Haarbürsten können beispielsweise beim Kämmen der nassen Haare entstehen und sollten sich mit Natron oder Essig nach einer gewissen Einwirkzeit gut lösen lassen. Es wird beiden Hausmitteln aber auch eine fettlösende Wirkung zugeschrieben.(3) (4) Natron eignet sich außerdem gut zum Scheuern. Essig wiederum hat eine antibakterielle Wirkung.
Haarbürste mit Rasierschaum säubern: Rasierschaum enthält oft Sodium Laureth Sulfate. Diese Chemikalie reagiert mit Wasser und Fett, ist kostengünstig und schäumt sehr gut. Deshalb wird Sodium Laureth Sulfat oft industriell in Shampoos, Schaumbädern, Waschmitteln uä verarbeitet.(5)
Haarbürste in der Spülmaschine reinigen: Gute Geschirrspüler lösen bekanntlich hartnäckige Verkrustungen und Fettrückstände vom Geschirr. So gesehen ist es naheliegend, der Spülmaschine auch die Haarbürsten-Reinigung zu überlassen.
Und welche der beschriebenen Reinigungsmethoden ist nun die effektivste?
Haarbürsten lassen sich am besten mit Seife oder Shampoo nass reinigen: Am besten bewährt haben sich im Test fettlösende Mittel wie Seife oder Shampoo, die man bei stärkeren Fettrückständen eine Zeit lang einwirken lässt. Mit einer feinen Reinigungsbürste und etwas Flüssigseife ließen sich im Test auch hartnäckige, fetthaltige Verschmutzungen gut lösen.
Welche Reinigungsbürste? Die Reinigungsbürste mit der man die Seife inklusive etwas Wasser zwischen die Borsten reibt, sollte zur Haarbürste passen, dh ihre Borsten müssen ausreichend lang und stabil sein, damit sie bis zum Bürstenkissen der Haarbürste vordringen können. Je nach Haarbürstenmodell eignen sich beispielsweise Zahnbürsten oder Geschirrspülbürsten mit recht festen Borsten. Wir haben für die Reinigung des Tangle Teezers, der Denman D3, der Tunnenventbürste von Comair und der Rundbürste aus Aluminium eine Zahnbürste mit festen Borsten verwendet.
Natron erleichtert das Haarbürste reinigen: Noch leichter ging das Haarbürsten-Reinigen mit der Zugabe von Natron oder einem anderen ganz leichten Scheuermittel. Bei glänzenden Kunststoffen muss man allerdings auf das Zerkratzen der Oberfläche achten.
Welche Methoden haben im Test nicht vollends überzeugt? Das Reinigen mit Essig dauerte länger. Auch reagieren bestimmte Metalle (zB Aluminium) mit Säure. Für Haarbürsten aus Aluminium ist Essig deshalb nicht die erste Wahl.
Auch der Rasierschaum war nicht so effektiv wie (Flüssig)seife.
Wie gut funktioniert das Reinigen in der Spülmaschine? Der Geschirrspüler erledigte seine Arbeit gut und beseitigte einen beachtlichen Teil des Schmutzes. Einige hartnäckige Rückstände hielten sich aber. Übrigens hat auch der Tangle Teezer den Geschirrspül-Test „überlebt“. Der Hersteller warnt nämlich vor zu viel Hitze, weil sonst die Borsten schmelzen könnten. Außerdem kann bei älteren, nicht mehr ganz dichten Modellen Wasser in den Hohlkörper gelangen. Insgesamt finden wir den Tipp mit dem Geschirrspüler gut. Man überlässt der Maschine die Arbeit und kann sich anderen Dingen widmen. Wer mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, kann immer noch anschließend per Hand reinigen oder einen zweiten Waschgang starten.
"Wir empfehlen für die Trockenreinigung einen speziellen Haarbürstenreiniger. Er erledigt seinen Job nicht nur bei Naturhaarbürsten gut, sondern auch bei vielen Kunststoff-
und Metallbürsten. |
Was die Häufigkeit der Bürsten-Reinigung anbelangt, gibt es natürlich keine allgemeinen Regeln. Wer genug Disziplin und immer ausreichend Zeit hat, entfernt lose Haare stets gleich nach jeder Anwendung. Vorteil: Die Haare haben sich meistens noch nicht intensiv ineinander verknotet und um die Borsten gewickelt. Spätestens aber, wenn die Haarbürste unansehnlich aussieht, wird es Zeit für eine Reinigung.
Wer sich nicht an harten Nylonborsten stört, sollte einen Klassiker unter den Stylingbürsten - die Denman D3* (zum Testbericht) – ausprobieren. Die breiten Borsten lassen sich mit wenigen Handsgriffen reinigen. Auch kann die Bürste in wenigen Sekunden in ihre Bestandteile zerlegt werden und lässt sich dementsprechend problemlos und rasch von jeglichem Schmutz befreien.
(1) chemie.de/lexikon/Seife.html
(2) nrz.de/nrz-info/essig-laesst-den-kalk-verschwinden-id259006.html
(3) putzen.de/putzen-mit-natron/
(4) smarticular.net/anwendungen-fuer-natron-das-wundermittel-fuer-kueche-haus-garten-und-schoenheit/
(5) naturalbeauty.de/fakten/du-kommst-hier-nicht-rein/du-kommst-hier-nicht-rein-sodium-laureth-sulfate/
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