16.06.2021 | von: Michaela
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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare"). Alles selbst getestet! |
Haare färben mit Pflanzenhaarfarben ist schonend zur Kopfhaut und zu den Haaren. Henna ist dabei überhaupt die bekannteste Pflanzenhaarfarbe. Aber wie "rot" werden mit Henna gefärbte Haare tatsächlich? Wir machen den Praxistest und färben blonde und braune Haare mit Henna. Unsere Erfahrungen, viele Bilder eine ausführliche Anleitung und natürlich das Farbergebnis findest du in diesem Artikel.
Der Hennastrauch findet sich in Nord- und Ostafrika und in weiten Teilen Asiens. Von den Blättern wird das Hennapulver herstellt. In den westlichen Industrienationen kommt es hauptsächlich zum Färben der Haare, im Islam zum Färben der Hände und Fußsohlen zur Anwendung.
1. Dinge, die du zum Haare färben mit Henna benötigst
2. Was sollte man vor dem Haare mit Henna färben wissen?
3. Endlich! Mit Henna Haare färben
Haarbürste, Stielkamm und Abteilklammern: Bürste die Haare vor dem Färbe gut durch. Teile mit dem Stielkamm breite, aber dünne Haarsträhnen ab und klammere die restlichen Haare mit Abteilklammern aus dem Weg.
Küchenrolle: Ist die Henna Pflanzenfarbe einmal mit Wasser angerührt färbt sie alles was damit in Verbindung kommt. Ein Stück Küchenrolle ist dabei das "Allheilmittel" gegen Farbpatzer, egal ob im Gesicht, am Boden oder sonst wo.
Schale, Wasser und Haarfärbepinsel: In einer leicht zu reinigenden Schale wird das Farbpulver mit heißem Wasser angerührt. Mit einem Haarfärbepinsel lässt sich die sämige Farbpaste gut auf die Haarsträhnen aufbringen.
WICHTIG - Altes T-Shirt oder Umhang / Handtuch: Ziehe unbedingt ein altes T-Shirts an und lege ein Handtuch um die Schultern, um deine Kleidung vor Farbflecken zu schützen.
Unempfindlicher Boden oder Unterlage: Schütze den Boden rund um die Arbeitsfläche mit einem alten Badetuch oder lege Zeitungspapier aus.
WICHTIG - Handschuhe: Unerlässlich sind dünne Latexhandschuhe, mit denen du ein gutes Gefühl hast, die aber deine Finger vor der roten Farbe schützen.
Pflanzenhaarfarbe: Henna ist eine bekannte Pflanzenhaarfarbe, die bereits im Altertum zum Färben der Haare verwendet wurde. Es handelt sich um eine naturreine Pflanzenfarbe, die frei von synthetischen Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen ist (Inhaltsstoffe nachprüfen). Naturreine Pflanzenfarben ermöglichen eine Nuancierung des Naturfarbtones, sorgen für glänzende Haare und verbessern sogar die Haarstruktur. (1)
Wie effektiv? Entscheidend für die Intensität der Henna Haarfarbe, ist die Farbstoffmenge, die Einwirkzeit und der Zustand der Haare. Sind deine Haare, zB in den Haarspitzen, sehr stark strapaziert, kann dies zu einer stärken Färbung führen. Der erzielbare Farbton hängt auch stark von deiner Naturhaarfarbe ab. Das Ergebnis ist meist nicht so gleichmäßig wie mit einer chemischen Haarfarbe. Am besten färbst du zunächst eine Probesträhne.
Haltbarkeit: Die Henna Haarfarbe hält überraschend gut. Sante selbst sagt dazu: "SANTE Pflanzen-Haarfarben färben das Haar lang anhaltend. Es sind keine Tönungen, die sich wieder herauswaschen." (2) Bei jeder Haarwäsche lösen sich zwar einige der außen anhaftenden Farbmoleküle und die Farbe wird nach und nach etwas heller. Das hat den Vorteil, dass es keine harten Übergang zwischen gefärbten und nachwachsenden Haaren gibt. Wir haben unsere Testhaarsträhnen bereits 6x mit Shampoo gewaschen, das Farbergebnis ist aber nach wie vor (fast) so intensiv wie zu Beginn. Die Farbintensität steigt mit der Anzahl der Anwendungen.
Graue Haare mit Henna färben: Mit Pflanzenfarben können nur begrenzt - ungefähr 30-35% - der weißen Haare abgedeckt werden. (3) Wir haben graue Haare mit Henna braun gefärbt. Das Ergebnis war eine Mischung aus eigener Haarfarbe und der Pflanzenfarbe. So wie bei der ursprünglichen Haarfarbe waren die weißen Haare heller, dunkelgraue Haare dunkler gefärbt. Das Ergebnis wirkte aber sehr schön und natürlich. Auch hier wirkt eine Wiederholung der Anwendung farbintensivierend.
Blonde und braune Haare färben mit Henna: Wir haben blonde und braune Echthaar-Extensions mit Henna gefärbt. Die ursprünglich mittelblonden Haare wurden rotbraun, die dunkelbraunen Haare erhielten einen dunkelroten Farbschimmer. Fotos vom Farbergebnis findest du unter Punkt 4.
Nun ich geht’s ans Färben! Da das Farbergebnis stark von der Ausgangs-Haarfarbe abhängt, haben wir je eine blonde und eine braune Echthaar-Extensions gefärbt. Von einem Färben bereits chemisch gefärbter oder blondierter Haaren raten wir ab.
Henna Haarfarbe Anwendung:
1. Alle nötigen Hilfsmittel laut Punkt 1 bereitstellen. Für ein gleichmäßiges Farbergebnis müssen die Haare frei von allen Rückständen, wie zB Haarspray, Haargel etc. sein.
2. Zunächst das Henna Pulver in eine hitzebeständige Schüssel füllen. In unserem Haarfärbe-Set sind 100g Pflanzenfarbe enthalten. Für mittellange, bis zum Ohr reichende Haare benötigen wir ca. 50g Pflanzenhaarfarbe, für sehr lange Haare brauchst du wahrscheinlich eine zweite Packung.
3. Koche das Wasser auf. Pro 100g Pflanzenfarbe benötigst du 300ml Wasser.
4. Gib das kochende Wasser langsam zum Pflanzenpulver und verrühre es zu einem cremigen Brei.
5. Lasse die Farbpaste etwas auskühlen. Lege dazwischen die Schutzkleidung an (altes T-Shirt, Handtuch um die Schultern, Handschuhe).
6. Trenne mit dem Stielkamm eine breite aber schmale Haarsträhne ab. Stecke die restlichen Haare mit Haarklemmen aus dem Weg. Ich beginne im Nacken und arbeite mich Strähne für Strähne nach oben vor. Dann kommen die seitlichen Haare und zum Abschluss die Haare am Oberkopf dran.
7. Pinsle die Haarsträhne vom Ansatz bis zu den Haarspitzen gleichmäßig ein. Achte auch darauf, dass die Unterseite der Haarsträhne etwas von der Farbe abbekommt. Achte insbesondere bei den Haarsträhnen um das Gesicht darauf, Farbreste auf der Haut zu entfernen. Hilfreich ist es, die Haut vorab mit einer fettenden Creme einzucremen.
8. Bearbeite so nach und nach alle Haarsträhnen.
9. Klemme lange Haare mit einer Haarklemme hoch und setze während der Einwirkzeit eine Duschhaube auf. Du kannst auch noch ein Handtuch um die Duschhaube wickeln, weil Wärme wirkt unterstützend.
10. Die Einwirkzeit richtet sich nach der Ausgangshaarfarbe, der Haarstruktur und der gewünschten Farbintensität. Sie beträgt zwischen 15 Minuten und 2 Stunden. Dabei gilt: Je dunkler die Ausgangshaarfarbe ist, umso länger sollte die Einwirkzeit gewählt werden. Ich habe die blonde Haarsträhne 1 Stunde, die dunkle 2 Stunden einwirken lassen.
11. Nach der Einwirkzeit die Haare mit warmen Wasser gut ausschwemmen, bis das Wasser klar ist. Verwende wieder die Handschuhe, um ein Verfärben der Hände zu verhindern. Trockne die Haare mit einem alten Handtuch ab, da die feuchten Haare noch Farbe abgeben.
Bei den blonden Extensions habe ich die Henna Farbe 1 Stunde einwirken lassen. Das Farbergebnis ist in unserem Fall dunkelblond mit einem leichten Rotschimmer.
Die braunen Extensions habe ich 2 Stunden einwirken lassen. Das Ergebnis ist Mahagonirot.
Fazit: Die Anwendung der Henna Haarfarbe ist einfach. Um das Farbergebnis vorbestimmen zu können und weil die Farbe lang anhaltend ist, empfiehlt es sich eine Probesträhne zu färben. Interessant: Die Pflanzenhaarfarben gibt es in unterschiedlichen Farbnuancen, die leicht miteinander gemischt werden können, um die passende Farbnuance zu erreichen. |
Quellennachweis:
(1) Buhmann, „Haut und Haare – Friseurfachkunde“, 8.Auflage, S.285.
(2) Anleitung SANTE Pflanzenhaarfarbe Naturrot.
(3) Jany ua, „Friseurfachkunde“, 6.Auflage, 211.
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