25.12.2019 | von: Michaela
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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare"). Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! Die "Versuchskaninchen" waren: |
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Locken sind nicht nur wunderschön. Sie können manchmal auch richtig fies sein! Vor allem, wenn sie sich nach kurzer Zeit wieder in Luft auflösen.
Stellt sich die Frage, woran das liegt und was man dagegen tun kann. Hier unsere besten Tricks für lang haltende Locken…
Hilfe!!! Meine Lockenstab-Locken halten nicht: Es macht keinen Spaß, sich eine gefühlte Ewigkeit mit dem Lockenstab die Hände zu verrenken, wenn die hübschen Kurven bald wieder verschwinden.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Schon vor dem Eindrehen der ersten Haarsträhne kann man einiges falsch machen. Mit den folgenden Tricks vermeidest du Fehler.
Nicht ungewaschen: Kopfhautfett, Stylingmittel und andere Rückstände beschweren die Haare. Sie hängen schlaff nach unten und lassen sich nur schwer formen. Das ist keine gute Basis für luftige Locken. Umgekehrt sind aber auch frisch gewaschene Haare oft kaum zu bändigen.
Frisch, aber nicht ganz frisch: Am besten sind die Voraussetzungen, wenn zwischen dem Haare waschen und dem Lockenstylen einige Stunden vergehen. Beispiel: Am Abend Haare waschen und am Morgen Locken stylen.
Seidig glatte Haare, aber keine Lockenpracht: Stylingprodukte können die Haare beschweren, glätten oder den natürlichen Feuchtigkeitsaustausch hemmen. Es gibt beispielsweise zahlreiche Shampoos, Conditioner und Haarkuren, die für „seidig weiches, glattes Haar“ sorgen. Das sieht zwar schön aus, klingt aber nicht nach Lockenpracht, oder?
Nicht alle Inhaltsstoffe lassen sich auswaschen: Leider sind manche Wirkungen von Kosmetikprodukten nicht immer klar erkennbar und einige Stoffe (beispielsweise wasserfeste Silikone) sind auch nicht sofort wieder auswaschbar. Für schöne Locken musst du also unter Umständen die Reinigungs- und Pflegeprodukte wechseln und alte Rückstände allmählich auswaschen.
Kein Glätteisen vorher: Wir testen immer wieder neue interessante Glätteisen und Lockenstäbe. Beim abwechselnden Testen war deutlich erkennbar, dass die Locken mit dem Lockenstab nicht lange hielten, wenn die Haare einige Zeit zuvor geglättet wurden.
Gutes Heizelement ist wichtig: Es gibt mittlerweile unzählige Lockenstäbe und leider zeigen unsere Praxistests, dass auch schlechte Modelle dabei sind. Für schöne Locken muss die Stylingfläche möglichst gleichmäßig heiß sein, sonst hängen sich Teile der Haarsträhne, die zu wenig Hitze abbekommen, sofort wieder aus. Auch dürfen die Temperaturen nicht stark schwanken, weil sonst einzelne Haarsträhnen weniger Hitze abbekommen und nicht halten. Der Lockenstab muss also ein gutes Heizelement haben.
Nicht zu dicken Durchmesser verwenden: Viele wünschen sich große Locken oder sanfte Wellen und verwenden dafür Lockenstäbe mit großem Durchmesser. Gerade mit extra dicken Lockenstäben (38mm und mehr) lassen sich aber bei manchen Haartypen keine nennenswerten Kurven formen, vor allem wenn die einstellbare Höchsttemperatur bei 180°C oder noch weniger liegt.
Im Zweifel würden wir zu einem nicht ganz so dicken Lockenstab greifen. Auch mit ca. 30mm breiten Lockenstäben lassen sich schöne, große Locken bzw Wellen formen.
Hitze macht die Haare formbar: Je nach Haartyp ist für schöne Locken mehr oder weniger Hitze erforderlich. Vereinfacht ausgedrückt sind die einzelnen Bausteine des Haares zu langen, schraubenartig gedrehten Kettenmolekülen verbunden. Diese werden durch Längs- und Querverbindungen zusammengehalten. Einige dieser Verbindungen sind „Wasserstoffbrücken“. Durch die Formgebung mit dem Lockenstab und die einwirkende Hitze bilden sich Wasserstoffbrücken an anderen Stellen als im glatten Zustand. Die neu gebildeten Brücken halten die Haare einige Zeit in der neuen, gelockten Form. Leider sind die Wasserstoffbrücken instabil. Beim nächsten Kontakt mit Wasser öffnen sie sich allmählich wieder. Dafür reicht schon die übliche Luftfeuchtigkeit. Deshalb halten mit Hitze geformte Locken nicht ewig.
Zuviel Hitze trocknet die Haare aus: Es gibt aber noch einen weiteren Nachteil: Zuviel Hitze trocknet mit der Zeit das Haar aus. Die äußere Schuppenschicht öffnet sich, wird spröde und das Haar verliert an Glanz und wirkt kaputt. Weil das kein Geheimnis ist, ist man vielleicht dazu verleitet, mit der Hitze zu vorsichtig umzugehen. Wenn sich aber mangels ausreichender Hitze nicht genügend neue Wasserstoffbrücken bilden, hält das Ergebnis nicht oder nicht lange.
Es gilt also das Motto „so wenig Hitze wie möglich, aber so viel Hitze wie nötig“. Am besten tastest du dich langsam an die notwendige Hitze heran. Sie wird beim Lockenstab über die eingestellte Temperatur und die Verweildauer der Haarsträhne am Lockenstab gesteuert. Wähle am besten immer denselben Lockenstab und dieselbe Zeitdauer und steigere die Temperatur, bis das Ergebnis passt. Dafür ist natürlich Geduld erforderlich und die ersten Locken hängen sich vielleicht rasch wieder aus. Du bekommst aber ein gutes Gefühl für deine Haare, entwickelst ein Gespür dafür, bei welchen Temperaturen die Locken wie lange halten und brauchst die Haare in Zukunft nur noch der absolut notwendigen Hitze aussetzen.
Schmale Haarsträhnen flach nebeneinander aufwickeln: Es gibt verschiedene Methoden, um die einzelnen Haarsträhnen um den Lockenstab zu wickeln. Liegen beim Wickeln zu viele Haare übereinander, erhalten die äußeren Haare zu wenig Hitze und bleiben gerade oder hängen sich bald wieder aus. Bei zu breiten Strähnen zieht das Gewicht der Strähne die Haare in die Länge. Auch das sorgt für ein baldiges Verschwinden der Lockenpracht. Halten die Locken schwer, macht es also Sinn, schmale Strähnen flach aufzuwickeln.
Lockenstab mit Klemme hilft bei kurzen Haaren: Bei Lockenstäben mit Klemme können die Haarspitzen unter der Klemme fixiert und die Haare durch Drehen des Lockenstabs in Richtung Haaransatz aufgewickelt werden. Bei langen Haaren ist diese Wickeltechnik aber aus zwei Gründen schlecht: Erstens sind die empfindlichen Haarspitzen am längsten der Hitze ausgesetzt und zweitens erhalten die Haare am Ansatz die wenigste Hitze, obwohl sie dort durch das Gewicht der Haare am stärksten in die Länge gezogen werden.
Gelockte Haarsträhne auskühlen lassen: Wir haben bereits festgestellt, dass sich durch die Hitze des Lockenstabs neue Wasserstoffbrücken zwischen den Kettenmolekülen bilden, die eine Zeit lang für „stabile“ Locken sorgen. Das funktioniert besonders gut, wenn die Haare in der gelockten Form erkalten können. Deshalb gibt es bei guten Haartrocknern eine effektive Kaltluftstufe. Entweder lässt du die Haarsträhne vorsichtig vom Lockenstab in die Hand gleiten und dort auskühlen, oder du steckst die eingedrehte Haarsträhne mit einer Haarklammer hoch und kannst schon die nächste Haarsträhne eindrehen. Kurzes, sanftes Anföhnen mit Kaltluft beschleunigt das Auskühlen.
Haarsträhnen um das Gesicht besondere Aufmerksamkeit schenken: Wenn Kurven in deinen Haare schwer halten und du dich mit dem Lockenstab dementsprechend abmühen musst, macht es – je nach Frisur - möglicherweise Sinn, sich um wenige, wichtige Blickpunkte ganz besonders zu kümmern. Die Haarsträhnen rund um das Gesicht sind der zentrale Blickfang. Gelingen dir dort ein paar schöne Wellen, hast du schon gewonnen. Mit zusätzlichem Volumen am Haaransatz (zB durch leichtes Toupieren oder mit einer Warmluftbürste) lässt sich oft ein super Ergebnis erzielen, auch wenn die Locken an anderen Stellen nicht so gut gelingen.
Das "Gewicht" der Haare reduzieren: Einige Haartypen sind schwieriger in Lockenform zu bringen als andere. Wer schnurgerade Haare hat, die sich schwer drehen lassen, kann mit der passenden Frisur nachhelfen. Geschnittene Haarspitzen oder ein Stufenschnitt reduzieren das Gewicht der Haare und die Wellen hängen sich nicht mehr ganz so schnell aus.
Weniger Stylingmittel sind mehr: Natürlich gibt es auch für Locken ganz spezielle Stylingmittel. Vielleicht genügt aber schon etwas Haarspray. Eine kleine Menge reicht, denn zu viel würde die Haare unnötig beschweren.
Viel Spaß und Erfolg beim Lockenstylen!
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