21.12.2019 | von: Michaela
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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare") Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! |
Man möchte meinen da ist nicht viel dahinter: Die Haare um eine heißen Stab wickeln, fertig! Tatsächlich landen aber viele Lockenstäbe im Badezimmerschrank und fristen dort ein armseliges Schattendasein, weil die Locken nicht so gelingen, wie sie sollen oder die Haare nach einigen Anwendungen sichtlich strapaziert sind …
Mit der richtigen Lockenstab Anwendung gelingen dir nicht nur schöne Kurven. Auch die Haare werden nicht stärker strapaziert als nötig!
Gehen wir davon aus, dass du deinen Lieblings-Lockenstab bereits gefunden hast. Solltest du noch unsicher sein, welches Modell zu dir passt, mach dich vorab in unserem Lockenstab Test schlau.
Für die Anleitung haben wir den Remington CI91X1* verwendet (zum Testbericht).
Haare vorher waschen: Schwere, fettige Haare sind keine gute Voraussetzung für eine schwungvolle, lockige Mähne. Sind die Haare also nicht mehr frisch, lohnt sich eine Haarwäsche vor dem Styling. Übrigens: Wenn du dich wunderst, warum die Locken nicht halten, kann das auch an den verwendeten Haarstylingmitteln liegen. Immerhin gibt es Pflegeprodukte die für „seidig glatte Haare“ sorgen ;-)
Ideal ist eine Ruhephase von einigen Stunden: Im Idealfall erhalten die Haare nach dem Waschen noch eine „Ruhephase“ von einigen Stunden. Am Abend Haare waschen und am Morgen Locken Stylen ist perfekt.
Warum das so ist, kannst du im Blog-Artikel "Wie lange Lockenstab im Haar lassen" nachlesen.
Trockene Haare! Jedenfalls müssen die Haare ganz trocken sein. Nasse Haare sind sehr empfindlich und mögen keine heißen Lockenstäbe.
Warum sich nasse Haare und ein Lockenstab nicht vertragen kannst du im Blog-Artikel "Lockenstab: nasse oder trockene Haare" nachlesen.
Hitzeschutzspray nicht vergessen: Auf die trockenen Haare kommt vor dem Locken machen noch ein gutes Hitzeschutzspray, das sich wie ein Schutzfilm ums Haar legt und es vor zu viel Hitze und Austrocknung bewahrt. Es wird großflächig auf alle Haarpartien gesprüht und mit einer Detanglerbürste oder einem Kamm im Haar verteilt. Das entwirrt gleichzeitig die Haare.
"So viel Hitze wie nötig, aber so wenig Hitze wie möglich"
Nun geht’s aber los! Denk nochmal dran, dass der Lockenstab heiß wird und du vorsichtig damit umgehen musst!
Deckhaare hochstecken: Am leichtesten geht das Lockenformen, wenn die Deckhaare hochgesteckt und als erstes die unteren Haarschichten eingedreht werden.
Haarsträhne abteilen: Die Wahl der Strähnen nimmt schon ordentlich Einfluss auf das fertige Ergebnis: Breite Strähnen (ca. 3-5 cm) führen zu großflächigen Locken oder Wellen und einem vergleichsweise „ruhigeren“ Ergebnis, schmale Strähnen bringen noch mehr Volumen, weil sich viele Locken übereinander legen und sorgen für einen richtigen Wuschelkopf.
Wickeltechnik: Nun kommt es auf die passende Wickeltechnik an. Sowohl bei geraden, als auch konischen Lockenstäben gibt es zahlreiche Techniken, die das Aussehen der Locken beeinflussen und das Haar unterschiedlich stark beanspruchen. Wir sehen uns die unterschiedlichen Wickeltechniken und daraus entstehenden Locken in einem eigenen Blogartikel an, weil es dazu viel zu sagen gibt.
Gewünschte Locken Frisur: Je nach gewünschter Frisur werden die Haarsträhnen auch nur teilweise gelockt. Bei Beach Waves in langen Haaren darf beispielsweise der Haaransatz bis zu den Ohren gerade bleiben und auch die Haarspitzen können gerade und fransig sein.
Haare ausreichend lang am Lockenstab lassen: Nach dem Aufwickeln bleiben die Haare für einige Sekunden am Lockenstab, damit die Hitze auf die Haarstruktur einwirken kann. Die Dauer hängt vom Haartyp, dem Zustand der Haare, der gewählten Temperatur und der gewünschten Intensität bzw Haltbarkeit der Locken ab. Wie bei der Temperaturwahl hilft auch hier im Endeffekt nur Experimentieren mit den eigenen Haaren. Ein allgemeiner Tipp wie „Lass die Haare nun für 10 Sekunden am Lockenstab“ wäre unseriös. Auch hier ist es wichtig, durch Probieren die eigenen Haare besser kennenzulernen. Nur so kannst du dich langsam an die mindestens notwendige Hitze herantasten.
Wir haben beispielsweise in vielen Lockenstab-Tests mit langen, dicken Haaren schöne, langhaltende Ergebnisse bei 180°C und ca. 10 Sekunden Hitzeeinwirkung erzielt.
Nun kommt ein wichtiger Punkt: Wenn die Haarsträhne im gelockten Zustand auskühlen kann, hält sie länger. Deshalb ist es wichtig, die vom Lockenstab gelöste Haarsträhne in der Hand kurz auskühlen zu lassen oder sie hochzustecken. Auch kurzes Anföhnen mit einer guten Kaltluftstufe eines Haartrockners funktioniert. Würdest du die Haarsträhne gleich vom Lockenstab nach unten fallen lassen, bräuchtest du für ein ähnliches Ergebnis mehr Hitze. Also kannst du deinen Haaren durch das Hochhalten unnötige Hitze ersparen!
Weitere Haarsträhnen locken: Nachdem die erste Haarsträhne geglückt ist, kommen alle weiteren Haarsträhnen dran. Sind die unteren Haarsträhnen fertig, kommen die hochgesteckten Deckhaare dran. Für uns hat es sich bewährt nur die jeweils nächste Haarsträhne zu lösen und den Rest wieder hochzustecken. So verhindert man, dass sich die bereits gelockten und noch geraden Haare vermischen. Vor allem hinter dem Kopf gilt es darauf zu achten, dass keine Haare glatt bleiben. Das stört sonst später das Gesamtbild.
Lockenstab Tipps: Normalerweise sieht das Ergebnis harmonischer aus, wenn alle Strähnen ungefähr gleich breit sind. Für ein natürlich wirkendes Lockenergebnis werden die einzelnen Haarsträhnen abwechselnd zum Gesicht hin und vom Gesicht weg gedreht. So können sich die Strähnen übereinander legen und verbinden sich nicht zu einer großen, welligen Fläche.
Den Haaren rund um das Gesicht besondere Aufmerksamkeit schenken: Die Strähnen rund um das Gesicht spielen für den Gesamteindruck natürlich eine ganz besondere Rolle. Meistens werden sie aus dem Gesicht gedreht, damit die Locken bzw Wellen später nicht ins Gesicht fallen. Gerade mit den Haarsträhnen rund um das Gesicht kannst du aber mit etwas Kreativität für deinen ganz persönlichen Stil sorgen. So ist vielleicht eine frech aus dem Gesamtbild ausbrechende Locke ein echter Blickfang oder die Haarsträhnen über der Stirn werden nur sanft gewellt und drehen sich gleichmäßig in Richtung Ohren.
Nachbessern wo nötig: Der schwierigste Teil ist geschafft! Vielleicht stellst du aber nach einem Blick in den Spiegel fest, dass noch etwas Volumen fehlt oder einzelne Haarsträhnen nicht perfekt fallen. Es schadet jedenfalls nicht, sich nochmal kurz Zeit zu nehmen, um manche Locken vorsichtig in Form zu zupfen, einzelne Locken zu teilen oder in die Länge zu ziehen, die Haare über Kopf durchzuschütteln oder gerade gebliebene Haarsträhnen nochmals nachzubearbeiten.
Gelockte Haare durchbürsten? Ein völlig anderes Ergebnis entsteht, wenn die Locken mit einer Bürste ordentlich durchgekämmt werden. Kleinere Lockenstrukturen lösen sich dadurch auf, es entstehen größere Flächen und Wellen, die auch sanfter fallen.
Beim Fixieren mit einem Stylingmittel gilt: Weniger ist mehr, denn zu viel des Guten würde die Lockenpracht unnötig beschweren.
Pflegeöl für beanspruchte Spitzen: Sind die Haarspitzen sichtlich beansprucht, hilft etwas Pflegeöl, das in geringen Mengen in die Haarspitzen geknetet wird.
Weitere Informationen "Lockenstab Locken länger haltbar machen".
Viel Spaß und Erfolg bei deinem ganz individuellen Lockenerlebnis!
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