11.01.2019
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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare"). Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! |
Bei einem Haartrockner ist es klar. Am leichtesten lassen sich die Haare formen, wenn sie ganz leicht feucht sind. Aber wie sieht das bei einem Lockenstab aus? Sollen die Haare nass oder trocken sein? Eine gute Frage, denn falsch angewendet kann der heiße Lockenstab die Haare schädigen…
Lockenstab mit Hitze nur bei trockenen Haaren anwenden! Wenn du dich nicht näher für das Thema interessiert, lautet die kurze Antwort: „Die Haare sollten trocken sein“.
Willst du deine Haare besser kennenlernen und Schäden beim Stylen vermeiden, dann haben wir für dich eine kurze Erklärung: |
Hitze macht die Haare formbar: Sowohl Haartrockner als auch Lockenstäbe funktionieren mit Hitze. Sie macht das Haar formbar.
Aber wieso eigentlich?! Das Haar besteht zum Großteil aus Aminosäuren, die lange Kettenmoleküle bilden. Diese „Polypeptidketten“ sehen bildhaft beschrieben wie ganz winzige Wendeltreppen bzw Kugelschreiberfedern aus und liegen in Längsrichtung der Haare. Zwischen den vielen mikroskopisch kleinen „Wendeltreppen“ gibt es „Brücken“ und auch von einem „Stockwerk“ einer Brücke zum nächsten Stockwerk bestehen oft solche Brücken. Die Brücken sorgen für Halt. Einige sind aber sehr instabil und lassen sich durch Wasser lösen (Wasserstoffbrücken).
Entzug von Feuchtigkeit macht die Haare formbar: Sind die Haare beim Föhnen leicht feucht, so sind viele der Brücken gelöst, was die „Wendeltreppen“ beweglicher macht. Als nächstes bringt man die Haare (und auch die Wendeltreppen“) in die gewünschte Form, indem man sie beispielsweise über eine Rundbürste dreht. Wird dem Haar nun wieder Feuchtigkeit durch warme Föhnluft entzogen, bilden sich neue Brücken, die das Haar in der gewählten Form stabilisieren.
Feuchtigkeit macht die Frisur wieder zunichte: Leider hält die Frisur nur bis zum nächsten Kontakt mit Wasser, denn dann lösen sich die instabilen Brücken ja wieder. Kein Wunder also, dass die schönste Föhnfrisur an einem regnerischen Tag oder einem Tag am Meer nicht hält. Allein die natürliche Luftfeuchtigkeit sorgt mit der Zeit dafür, dass sich mehr und mehr Brücken wieder lösen.
Feuchte Haare bleiben trotz Hitze zunächst feucht: Beim Lockenstab ist der Effekt im Prinzip derselbe. Auch hier sorgt Hitze für die Formbarkeit der Haare. Es gibt aber keine warme Föhnluft, die das Wasser im Haar allmählich abtransportiert. Feuchte Haare bleiben auch beim Kontakt mit dem heißen Lockenstab zunächst noch zu feucht. Bildhaft kann man sich das so vorstellen, dass trotz intensiver Hitze zunächst noch viele Brücken zwischen den Wendeltreppen vorhanden sind. Die Haare lassen sich dadurch nicht in die gewünschte Lockenform bringen.
Trockene und brüchige Haare sind die Folge: Durch die intensive Hitze des Lockenstabs kann es an manchen Stellen aber schnell gehen. Plötzlich sind alle Brücken weg. Und nicht nur das! Die Wendeltreppen werden durch die Hitze geschädigt. Das Haar trocknet an diesen Stellen aus und bricht im schlimmsten Fall sogar ab.
Lockenstab nur bei trockenen Haaren anwenden! Für einen Lockenstab reicht die Feuchtigkeit des trockenen Haares völlig aus. Sie wird durch die Hitze des Lockenstabs reduziert, so dass sich die Haare gut in Lockenform bringen lassen.
Achtung! Bei zu feuchten Haaren entstehen keine Locken oder man übersieht den kritischen Punkt und schädigt die Haare. |
Warmluftbürste = Föhn + Bürstenaufsatz: Auch Warmluftbürsten werden oft als „Lockenstäbe“ bezeichnet, denn mit den Rundbürstenaufsätzen sind schöne Locken formbar. Sie halten aufgrund der geringeren Temperaturen zwar nicht so lange, dafür werden die Haare vergleichsweise weniger mit Hitze belastet. Eine Warmluftbürste ist im Prinzip ein „Haartrockner mit Bürstenaufsatz“. Deshalb können mit einer Warmluftbürste leicht feuchte Haare trockengeföhnt und dabei Locken geformt werden.
Viel Erfolg und Spaß beim Locken machen!
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